theaterelch

Christian Probst

Bern, Schweiz
Kontakt: info@theaterelch.ch
Tod · Menschen · Orte · Bilder · Musik · Materialien · Stimmen · Dank

Reservationen
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Friedhof Sihlfeld 2013:

Friedhof Sihlfeld, Zürich: 7. September im Rahmen von "Lange Nacht der Museen" 20 Uhr 30 und 23 Uhr sowie 10. / 11. / 12. / 13. September 2013
jeweils 20 Uhr 30
Besammlung beim Eingang Haltestelle Krematorium Sihlfeld. Platzzahl begrenzt, Voranmeldung unter friedhofforum@zuerich.ch

Details hier!

Der Ackermann aus Böhmen


Denn Kunst ist ja auch immer ein Dialog mit den Toten
Heiner Müller

Ein Streit- und Trostgespräch vom Tode

Ein Schriftsteller, ein “Ackermann des Papiers“, verliert seine Frau im Kindbett. In zornigem Schmerz klagt er den “Herre Tod“ als Mörder und gemeingefährlichen Verbrecher an. Die Kampfansage wider den Tod eröffnet ein Streitgespräch in dem sich der Tod unbeeindruckt zeigt von den Attacken des Ackermanns, der sich nicht scheut, in seinen Flüchen gegen den Tod die Macht des Himmels und der Hölle anzurufen. Der Tod pariert mit kalten Vernunftsüberlegungen über den Kreislauf von Leben und Tod. Der Tod ist nicht anfechtbar. Es gibt kein Leben ohne Tod. Erst als der Ackermann weiss, dass seine Frau unwiderrufbar verloren ist, und sich damit tröstet, sie in gutem Gedächtnis zu bewahren, hält er eine Waffe gegen seinen mächtigen Gegner in der Hand. Der Tod kann zwar Leben vernichten, nicht aber Ideen. Er reagiert nun seinerseits mit Leidenschaft und bezeichnet in einer hasserfüllten Tirade den Menschen als brutal und ausbeuterisch, seinen Körper degradiert er zum “Kotfass“ und “Stankhaus“. Der Ackermann nimmt die Revolte gegen den Tod auf und verteidigt in eindrucksvollen Bildern das Leben und den Menschen. Gott wird zum Richter gerufen, der das Urteil fällt: Dem Tod wird Recht gegeben, dem Ackermann die Ehre, sich gut verteidigt zu haben. Der Text endet mit einem bewegenden Gebet des Ackermanns für die Seele seiner Frau.

Dieser Text, 1401 geschrieben, hat wegen seiner Sprachgewalt nichts an seiner Faszination verloren. Einerseits ist er unverkennbar im Mittelalter beheimatet, andererseits weist er durch seine Auflehnung gegen den Tod, und damit auch gegen Gott, auf den modernen Menschen der Renaissance und der Aufklärung hin. In unseren Augen ist das Interessante an dem Text die Widersprüche, die er beim Lesen heute auslöst. Auf der einen Seite gehören die Sympathien natürlich dem Ackermann, der für den Beginn des modernen Menschen steht, auf der anderen Seite verstehen wir auch die richtigen Argumente des Todes, der auf die Hybris und vernichtende Kraft dieses Menschenbildes hinweist und darauf, dass zwar der Tod die Würde des Menschen verletzt aber trotz aller Anstrengungen und Errungenschaften der Moderne (noch) nicht zu verdrängen ist.

Deswegen haben wir auch einen Friedhof als Spielort gewählt, nicht um des Spektakulären Willen, sondern um das Gefühl der Unausweichlichkeit zu vertiefen, in der dieser 600- jährige Ackermann uns so nahe steht. Verstärkt durch die sonore Stimme des Basses von Mich Gerber wollen wir den emotionalen Bogen spannen von 1401 zu unserer Zeit.

Michael Oberer
Christian Probst

2004

"Grimmiger Zerstörer aller Länder, schändlicher Ächter aller Wesen, schrecklicher Mörder aller Menschen, Ihr, Tod, euch sei geflucht!"
Johannes von Tepl


·Theaterstück

·Premiere: 12. August 2004 /Tournee 2005 / Gastspiel Thun 2011

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